Jerome (Rufus) von der Villa Grün

    Rufus kgeboren am 23.01.2009
    verstorben am 18.04.2023
    Mutter: Engie von der Villa Grün
    Vater: Atze von der Villa Kunterbunt
    Besitzer: Irina Richter

     Rufus 03Am Samstag wollten wir zwei in den Ostseeurlaub starten. Stattdessen hast Du gestern Deine letzte Reise angetreten - über die Regenbogenbrücke - ohne mich. 

    Als Dein Herz aufgehört hatte zu schlagen, stand meine Welt still und tut es noch.
    Heute Morgen bin ich unter Tränen aufgewacht, weil ich wusste, Du stehst nicht in der Tür, um mir zu sagen: los aufstehen, genug geschlafen, ich will raus, lass uns was machen. Das Aufstehen ist mühsam. Der erste Blick ins Wohnzimmer. Du liegst noch in Deinem Bettchen und es sieht so friedlich aus, als würdest Du schlafen. Der erste Weg zur Terrassentür in den Garten. Aber Du springst nicht aus Deinem Bettchen auf, um in den Garten zu kommen. Deine Pfoten sind kalt. Dein Körper ist kalt und steif. Ich streichele Dich wie immer - denn Du bist mein Hund, mein Freund und Partner, Gefährte, mein Schatz. 14 Jahre sind eine lange gemeinsame Reise und doch zu kurz zu schnell vergangen. Man kann das Leben nicht verlängern nur verdichten, habe ich einmal gelesen. Wir haben es verdichtet. In 14 Jahren waren wir keine 14 Tage voneinander getrennt. So unendlich viele gemeinsame Schritte und Wege, die wir gegangen sind. So viele Momente und Erlebnisse. Ich erinnere mich an jedes Detail. Denn Du warst mein erster Hund. Ein langjähriger Traum, der endlich wahr wurde. Ganz bewusst, nicht nebenbei, irgendwie spontan. Du warst mein ein und alles, mein Mittelpunkt. Mit Dir war plötzlich alles klar. Ich wusste plötzlich was wichtig war und was nicht. 
    Es ist schrecklich still in der Wohnung. Du liegst in Deinem Bettchen und wirst gleich abgeholt. Wenn ich Dich wieder bei mir haben werde, passt Du in ein kleines Kästchen. Die Sonne strahlt ohne heiss zu sein. Ein perfekter Tag für uns beide um durch den Wald und quer Feld ein zu streifen oder gemeinsam am Ostseestrand zu laufen.
    Ich bin mir sicher, Du hast schon die ersten Mädels kennen gelernt und tobst wieder glücklich über die Wiesen. Du kommst ohne mich klar. Ich weiß nicht mehr wie mein Leben vor Dir gewesen ist.
    Der Postbote klingelt. Ich öffne und lehne die Wohnungstür an, wie immer. Aber es ist nichts mehr wie immer. Du kommst nicht zur Tür gelaufen. Ich hätte sie offen stehen lassen können, es ist egal.
    Ich war gestern bis zu Deinem letzten Atemzug bei Dir. Wie ich es mir gewünscht hatte.
    Mach’s gut mein Schatz. Ich werde Dich niemals vergessen. Danke, dass Du mir Dein Leben geschenkt hast.
     
    Irina Richter
     
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